San Remo, Blumenstadt und Heimat märchenhafter barocker Zeugnisse: meisterhafte Bauwerke repräsentieren den reichsten und extravagantesten Stil der europäischen Architektur.
Werfen wir einen Blick auf die barocken Juwele San Remo, wie die Kirche Santo Stefano, die Kirche Santa Maria degli Angeli, das Heiligtum der Madonna della Costa, Palazzo Borea, die Kirche San Giuseppe, das Oratorium Santa Brigida und das Oratorium San Sebastiano.
Die Kirche Santo Stefano erhebt sich auf der piazza Cassini. Im Mittelalter erbaut wurde sie im 17. Jahrhundert grundlegend renoviert; das Bauwerk hat einen rechteckigen Grundriss und besteht im Innern aus Kapellen und einem Chorraum. 1624 wurde die Kirche Besitz der Jesuiten, die nach San Remo gekommen waren um hier ein Kollegium zu gründen.
Geht man die via Palazzo in Richtung piazza Colombo lang, kommt man zu der Kirche Santa Maria degli Angeli. Das Gebäude ist mit Häusern aus dem 19. Jahrhundert und der Nachkriegszeit umgeben. Die Kirche steht im Kontrast zu den ansonsten modernen Bauten. Ihre Fassade ist reich mit Stuck verziert, während die drei Türen durch Pilaster voneinander getrennt sind. An dem Hauptteil der Fassade kann man ein großes Rosenfenster bewundern. Im Innern finden sich drei Kirchenschiffe, an deren Seiten viele private Kapellen eingerichtet sind. Unter den hier zu sehenden Werken sind besonders die Kapellen Santi Nicola di Bari und Antonia da Padova sehenswert. Das Altarbild stellt diese beiden Heiligen in Gesellschaft der Heiligen Maria mit dem Jesuskind dar und den Heiligen Franziskus von Assisi, der ein Kruzifix bewundert.
San Remo wird von dem Heiligtum der Madonna della Costa überragt. Man erreicht das Heiligtum nach einem kurzen Aufstieg auf die Spitze des Hügels. Die Fassade des Gebäudes wird durch zwei Glockentürme geprägt. In der Mitte zwischen den Türmen findet sich ein großes, mit Stuck eingerahmtes Fenster.
Tritt man durch das marmorne Portal in die Kirche ein, eröffnet sich einem ein großes Kirchenschiff, von dem zahlreiche Seitenkapellen abgehen. Über einem erstreckt sich eine enorme Kuppel, mit weiten Fenstern, Fresken und reicher Stuckdekoration. Vergoldeter Stuck, Fresken aus warmen Farben, wertvolle Gemälde und bunter Marmor bilden den Rahmen zu dem, was den wirklichen Schatz des Heiligtums darstellt: ein Ölgemälde der Madonna mit Kind, das aus dem 14. Jahrhundert stammt.
Palazzo Borea liegt im Herzen San Remos. Eine Seite der Fassade geht zu der Einkaufsmeile corso Matteotti raus, die andere wendet sich via Cavour zu. Einer der interessantesten Abschnitte des Gebäudes ist ohne Zweifel die Eingangshalle mit ihren marmornen Säulen und Fresken im Dachgewölbe.
Man sollte sich nicht von der Schlichtheit des Erdgeschosses täuschen lassen. Dieses ist absichtlich nicht mit Ornamenten dekoriert. In den oberen Teilen des Hauses stößt man wieder auf eine reiche Dekoration und Gemälde. Eben hier im oberen Stockwerk befindet sich auch das Stadtmuseum und eine Gemäldegalerie. In der kleinen Kapelle, die in der zweiten Etage liegt, kann man einen Marmoraltar mit einer Statue der Jungfrau Maria bewundern, vermutlich das Werk Ponsonellis.
In der Empfangshalle – mit azurblau gestalteter Decke – öffnen sich einige Zimmer, die alle durch kleine Türen miteinander verbunden sind. Hier sticht jenes hervor, das als Quartier für Papst Pius VII diente, als er sich auf dem Weg von Frankreich zurück nach Rom befand. Die Decke ist mit dem Bildnis des Flugs von Putten (Knaben mit Flügeln) gestaltet, die im Himmel Fangen zu spielen scheinen. Letztendlich ist noch der große Saal mit einer Serie von Familienporträts einen Besuch wert.