Entlang des corso Cavalotti liegt die Villa Nobel, ein Gebäude aus dem 19. Jahrhundert im Morisca-Stil, mit Verzierungen typisch für die florentinische Renaissance.
Die Villa, 1874 erbaut und 1892 restauriert, ist inmitten eines wunderschönen Parks gelegen und ist Eigentum der Provinz von Imperia, die 1993 die Kosten der momentanen Instandsetzung übernahm. Ihren Namen verdankt die Villa dem weltberühmten schwedischen Forscher, dem Erfinder des Dynamits. Er sah die Villa als „sein Nest“ an und verbrachte dort zurückgezogen 6 Jahre seines Lebens (1890-1896).
In dem Haus arbeitete Nobel an vielen seiner Patente und entwarf sein berühmtes Testament, welches bis heute jährlich jenen einen Preis verleiht, die sich ethisch, moralisch oder wirtschaftlich um das Wohl der Menschheit verdient gemacht haben.
Der das Gebäude umschließende Park erstreckte sich einstmals bis ans Meer und beheimatet verschiedene seltene Pflanzenarten, darunter den hohen „Cupressus macrocarpa“, ein Baum kalifornischen Ursprungs. An seinen Wurzeln steht eine Bofors Kanone aus dem Jahre 1883, die Nobel für seine Experimente mit der Reichweite von Waffen verwendete. Im Inneren des Hauses befinden sich drei Stockwerke: im Kellergeschoss hatte Nobel sein Laboratorium, in dem man heute anhand von Fotografien die Geschichte und die Techniken seiner wichtigsten Experimente nachverfolgen kann. Im Erdgeschoss ist ein mit pompeischen Fresken dekorierter Konferenzsaal während sich im ersten Stock das Studio des Wissenschaftlers befindet.
In San Remo – insbesondere in seinem Haus – fand Nobel den idealen Ort für seine Studien.
Er kam 1890 in der Stadt an, schloß aber einen Kaufvertrag über das Haus –das vorher Villa Patrone hieß- erst am 25. April 1891 mit dem Notar Balestrieri ab.
Die eleganten Formen und klaren künstlerischen Linie des auf einem kleinen Hügel gelegenen Hauses beeindruckten den Forscher mit Sicherheit ebenso wie der schön strukturierte Garten mit seinen Pflanzen.
Nobel lebte ein sehr stilles Leben, quasi unbemerkt von der ansässigen Bevölkerung. Er vergrub sich in seine Studien, unterbrochen nur durch die wiederholten Krisen seiner Krankheit.